Canon MP-E 65mm f/2.8 1-5x Macro Photo

Canon MP-E 65mmCanon MP-E 65mm f/2.8 1-5x Macro Photo

Dieses Objektiv ist etwas ganz besonderes. Denn es ist anders als alle anderen meiner Objektive. Es ist ein Makro-Objektiv, geht aber weit über ein Makro-Objektiv hinaus. Mit einem makro können Fotos bis zu einem Abbildungsmaßstab von 1:1 aufgenommen werden. Also sozusagen in Originalgröße auf den Sensor oder Film gebannt werden. Beim MP-E 65 kommt man bis zu einem Maßstab von 5:1, was einer fünffachen Vergrößerung entspricht. Und in der Praxis ist das enorm.

 

 

Vergrößerungsaufnahme eines Fliegenkopfes

Dieses Foto ist mit etwa 3:1 aufgenommen, also bei weitem noch nicht in der größten Vergrößerung des Objektivs. Aber es ist hier schon zu erkennen, dass mit dem MP-E 65 andere und sehr interessante Fotos zu machen sind.

Allerdings ist der Umgang mit den Vergrößerungen nicht ganz einfach. Das Objektiv hat zwar eine Offenblende von 2,8, ist also nicht wirklich lichtschwach. Aber bei mehr Vergrößerung kommt davon nicht mehr allzu viel an. Ohne Stativ ist mir noch kein brauchbares Foto gelungen. Und auch mit Stativ und viel Sonnenlicht ist das nicht ganz einfach. insbesondere, wenn man lebende oder sich im Wind bewegende Motive fotografieren will.

Auch mit künstlicher Beleuchtung ist es in Verbindung mit dem MP-E so eine Sache. Denn bei einem Abbildungsmaßstab von 5:1 klebt das Motiv nur wenige Milimeter vor der Frontlinse. Da mit einem Blitz oder auch mit einem Dauerlicht reinzustrahlen ist eine Herausforderung für sich. Der sehr kleine Motivabstand schattet meist auch das natürliche Licht stark ab. Und die Schärfentiefe ist so gering, dass man meist auch noch auf mindestens Blende 8 abblenden muss, um noch ein bisschen etwas scharf zu bekommen. Das alles zusammen ergibt eine schwierige Beleuchtungssituation (zumindest für mich).

Moment mal? wird sich mancher fragen, der sich die techischen Daten durchliest. Das Motiv ist nur wenige Milimeter von der Frontlinse? Aber da steht doch eine Naheinstellgrenze von 0,243m bei 5-fach auf der Canon Homepage? Und das Objektiv ist nur 98mm lang. Der schreibt doch nur Unsinn! Nicht ganz. Denn je mehr Vergrößerung, desto länger fährt das Objektiv aus. Das Ding wird fast doppelt so lange. Dann noch das Auflagemaß dazu und was bleibt übrig? Wenige Milimeter.

Warum eigentlich MP-E? Alle anderen aktuellen Canon-Objektive nennen sich EF, EF-S oder EF-M. Hieraus kann man schon ersehen, dass dieses Objektiv eigentlich gar nicht zu den anderen passt und etwas besonderes darstellt. Das beginnt auch schon mit dem fehlenden Autofocus. Richtig gelesen, das Fokusieren geht hier nur manuell. Und kann so richtig lustig werden, wenn man zum Beispiel hinter einer Spinne her ist. Das Fokusieren wird aber noch erschwert. Denn eigentlich gibt es auch keinen manuellen Fokus. Ganz eigentlich, gibt es gar keinen Fokus. Entweder man "fokusiert" mit dem "Focusring", dann ändert man aber gleichzeitig den Abbildungsmaßstab und den Bildausschnitt. Denn das geht alles an einem Ring. Oder aber - und das ist meiner Meinung nach wesentlich praktikabler - man fokusiert mit dem Motivabstand. Also Kamera vor und zurück. Das ist bei der geringen Schärfetiefe aber kaum mit stativrücken machbar. Zusätzlich zu dem recht teuren Objektiv sollte man also auch noch einen Einstellschlitten besorgen. Das Stativ sollte natürlich auch sehr stabil sein (auch der Kopf), denn kleinste Bewegungen verändern bei 5:1 den Bildausschnitt enorm.

Hier noch die offiziellen technischen Daten:

Bildwinkel (hor., vert., diag.) 15°40', 10°35', 18°40'
Optischer Aufbau (Linsen/Gruppen) 10/8
Anzahl der Blendenlamellen 6
Kleinste Blende 16
Naheinstellgrenze (m) 0.24
Größter Abbildungsmaßstab 5.00
AF-Motor -
Filterdurchmesser (mm) 58
Max. Durchmesser x Länge (mm) ca. 81 x 98
Gewicht (g / ca.) 710

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